Mehr als eine Million Euro an Fördergeldern hat die Bürgerstiftung seit ihrer Gründung im Jahr 2004 bereits für kulturelle und etwa soziale Projekte ausgeschüttet. Das hat der Vorsitzende deren Stiftungsrates, Gebhard Hitzemann, bei der als „Stifterforum“ betitelten jetzigen Jahresversammlung berichtet, die im Joël-Le-Theule-Saal des Restaurants Ratskeller in Bückeburg ausgerichtet worden ist. Ebenfalls eine „stolze Summe“ ist seinen Worten nach das von der Bürgerstiftung verwaltete Gesamtvermögen, das in den vergangenen 18 Jahren von rund 240 000 Euro auf – inklusive der mittlerweile acht Treuhandstiftungen – gut 5,4 Millionen Euro angewachsen ist.
In Zukunft wolle die Bürgerstiftung jedoch „gezielter fördern“ und „nicht mehr nach dem Gießkannen-Prinzip“, kündigte Hitzemann an. Zudem wolle man verstärkt eigene Förderprojekte durchführen, in die sich engagierte Bürger aktiv einbringen könnten. Denn auch das sei das Ziel einer Bürgerstiftung: Bürgern eine Teilhabe zu ermöglichen. Überdies erreiche man durch die eigenen Förderprojekte mehr Nachhaltigkeit, da diese Projekte praktisch unendlich laufen könnten. Wichtig sei außerdem, die Bürgerstiftung Schaumburg bekannter zu machen, um mehr Spenden zu generieren, sagte deren Vorstandsvorsitzender Friedrich Schütte. Ergänzend teilte er in diesem Kontext mit, dass die Bürgerstiftung im Jahr 2021 wegen der Corona-Pandemie kein „Bürgermahl“ veranstaltet habe, was sich denn auch finanziell ausgewirkt habe.
Oliver Bruns, der Schatzmeister der Bürgerstiftung, informierte genauer über die Entwicklung der Bilanzzahlen der Bürgerstiftung. Demnach verfügte diese am Stichtag 31.Dezember 2021 über ein Vermögen (Aktiva) von insgesamt knapp 1,27 Million Euro, das sich im Wesentlichen auf „Finanzanlagen“ in Höhe von rund 1,02 Millionen Euro und „flüssige Mittel“ in Höhe von fast 208 000 Euro verteilt. Auf der Passiv-Seite der Bilanz, der zu entnehmen ist, wie das Vermögen finanziert ist, ist das „Stiftungskapital“ der größte Posten; dieser gliedert sich auf in das Gründungskapital (rund 243 000 Euro), den Willert Stiftungsfonds (circa28 000 Euro) und Zustiftungen (gut 960 000 Euro).
Zusätzlich verwaltet die Bürgerstiftung laut Bruns acht Treuhandstiftungen mit einem Vermögen in Höhe von insgesamt rund 3,4 Millionen Euro. Plus der Rücklagen der Bürgerstiftung sowie der Rücklagen der Treuhandstiftungen errechnen sich ihm zufolge unterm Strich die eingangs von Hitzemann genannten 5,4 Millionen Euro.
Wie Bruns weiter berichtete, habe die Bürgerstiftung das von ihr verwaltete Vermögen im vergangenen Jahr dergestalt umstrukturiert, indem diese nahezu all ihre Immobilen (Gebäude und Grundstücke aus erhaltenen Erbschaften) verkauft habe. Immobilien würden zwar Chancen bieten, andererseits aber auch Risiken bergen, erklärte der Schatzmeister. Daher habe man die gute Marktlage genutzt und – mit Ausnahme eines unbebauten Grundstückes – alle Immobilien veräußert. An den sehr gut vermieteten Immobilien der Treuhandstiftung wolle man indes nicht rütteln.
Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen am Finanzmarkt wies Bruns darauf hin, dass die Zeit der niedrigen Zinsen vorbei sei. Dadurch seien nun wieder „zuverlässig planbare Einnahmen“ möglich.
Andreas Hofmann, der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerstiftung Schaumburg, informierte näher über die im Jahr 2021 ausgeschütteten Fördergelder – in Summe knapp 52 000 Euro für 25 Projekte. Ihm zufolge war die Anzahl der Zuschussanträge aufgrund der Corona-Situation zwar geringer als in der Vor- Corona-Zeit, die Gesamthöhe der bewilligten Zuschüsse aber sei ungefähr gleichgeblieben.