Nach einer zweijährigen Corona bedingten Pause konnte das traditionelle Bürgermahl der Bürgerstiftung Schaumburg endlich wieder stattfinden. Am 09.06. trafen sich Spender, Stifter, Vorstand, Stiftungsrat und einige Politiker abends im Bückeburger Rathaussaal. Wie bei jeder dieser Wohltätigkeitsveranstaltungen war wieder ein prominenter Hauptredner mit von der Partie: Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD).
Zum Auftakt dankte Stiftungsrat-Vorsitzender Gebhard Hitzemann allen Gästen und Stiftern für ihre Spenden: „Das ist die Grundlage des Bestehens dieser Bürgerstiftung.“ Hitzemann teilte mit, dass die Stiftung aktuell 5,5 Millionen Euro verwaltet und weiterhin zahlreiche soziale Projekte unterstützen werde. Knapp eine Million Euro sei seit der Gründung im Jahr 2004 schon investiert worden, so Hitzemann.
Für die Zukunft wolle sich die Stiftung weiter professionalisieren. Hitzemann warb auch um weitere Unterstützung: „Wer hier mitmacht, der wird infiziert.“ Der Vorsitzende erneuerte seine Dankesworte an die Stifter, die an diesem Abend 5750 Euro spendeten.
Von links: Andreas Hofmann und Gebhard Hitzemann von der Bürgerstiftung Schaumburg; Marja-Liisa Völlers, Olaf Lies und Karsten Becker
Der 55-jährige Landtagspolitiker aus Wilhelmshaven sprach in seiner Rede über den teils schwierigen Spagat zwischen Versorgungssicherheit und Klimaschutz. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die folgenden Sanktionen unterstrichen deutlich, wie abhängig Deutschland von russischem Gas war und ist. Bei allem Horror dürfe der Krieg aber nicht von der Klima-Krise ablenken. „Es kann nicht sein, dass wir zentrale Fragen nicht in den Blick nehmen“, sagte Lies.
Der SPD-Politiker, der von der hiesigen Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers und dem Landtagsabgeordnetem Karsten Becker (beide SPD) begleitet wurde, unterstrich, wie wichtig es sei, beim Klimaschutz aufs Gaspedal zu drücken. Dabei riss Lies Themen, wie endlose Debatten um Windkraftanlagen oder die individuelle grüne Stromerzeugung auf dem eigenen Grundstück an. „Viele sind für Klimaschutz, aber das Windrad sehen wollen sie nicht“, sagte der Minister, um den Perspektivwechsel im Laufe der Geschichte deutlich zu machen: „Es gab eine Zeit, da standen Stromleitungen für Fortschritt“, sagte Lies.
Heute würden sie eher als Schandfleck in der Natur betrachtet. Doch genau diese Leitungen seien unerlässlich, um den Strom von Offshore-Windparks vor der Küste nach Süden zu befördern.Dabei betonte Lies wiederholt, dass der Klimaschutz ein gemeinsames internationales Ziel sein müsse, Deutschland in seiner Rolle aber als Motor für andere, ärmere Staaten wirken müsse. Den Landkreis Schaumburg als Wasserstoff-Region lobte Lies für den Einsatz fürs Klima und setzte die Stiftungs-Idee gleich mit der Energiewende: Wenn viele mitmachen, könne dabei viel Gutes entstehen. Lies dankte allen Stiftern und den Ehrenamtlichen.